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Ludwig Narziß: Eine herausragende Persönlichkeit ist von uns gegangen.


Am 29. November 2022 ist Prof. Ludwig Narziß, emeritierter Ordinarius für Technologie der Brauerei I der TU München im Alter von 97 Jahren gestorben.

Am 30. September 1925 wurde Herr Prof. Narziß in München als Sohn eines Brauereidirektors geboren. Er hat nach einer Braulehre das Studium an der Fakultät für Brauwesen in Weihenstephan aufgenommen, das er 1950 mit dem Diplom-Braumeister und 1951 mit dem Diplom-Brauerei-Ingenieur abgeschlossen hat. 1956 promovierte er zum Dr. agr. Nach Beschäftigungen in der Bayerischen Landesgewerbeanstalt Nürnberg und der Staatlichen Brautechnischen Prüf- und Versuchsanstalt Weihenstephan, kam er 1958 als Erster Braumeister und Prokurist in die Löwenbrauerei AG nach München. 1964 wurde er dann Ordinarius des Lehrstuhls für Technologie der Brauerei I und Direktor der Bayerischen Versuchs- und Lehrbrauerei Weihenstephan. Er hatte einige hochschulpolitische Ämter inne. Von 1968 bis 1970 war er Dekan und 1970-1973 Prodekan der Fakultät für Brauwesen der TUM. 1971-1973 wurde er Vertreter des Präsidenten der TUM in Weihenstephan bevor er 1992 emeritiert wurde.

Neben dem Bayerischen Bierorden, der ihm 1979 durch den Verband Mittelständischer Privatbrauereien in Bayern e. V. übergeben wurde, wurden ihm mehrere Ehrungen und Auszeichnungen in- und ausländischer Verbände und Betriebe verliehen. Er erhielt 2018 die goldene Bürgermedaille von Freising, 2007 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, 2019 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. 2019 verlieh ihm die TU München „in Würdigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Pionierleistungen, die auf dem Gebiet der Brau- und Getränketechnologie internationale Maßstäbe der Forschung gesetzt haben und für seine richtungsweisenden Lehrbücher und Monographien zur Brautechnologie“ die Ehrendoktorwürde.

Prof. Ludwig Narziß war bereits zu Lebzeiten eine wandelnde Legende der wissenschaftlichen und angewandten Brautechnologie mit nationaler und internationaler Strahlkraft und Reputation. Er war nicht nur ein begnadeter Hochschullehrer, Wissenschaftler und praktizierender Brauer, sondern auch ein sehr liebenswerter Mensch, hochgeschätzter Kollege und allseitig gesuchter Ratgeber. Sein Enthusiasmus für die Sache hat er sich bis zum Schluß erhalten. Unvergessen bleiben seine mit Begeisterung vorgetragenen Vorlesungen und Vorträge, in denen er die Zuhörer mit seinem stets aktuellen Wissen und seiner besonderen Fähigkeit, Wissenschaft und Praxis zu verbinden bis zuletzt in seinen Bann zog. Er prägte damit über Jahrzehnte Generationen von Studierende und Absolventen.

Mit Prof. Ludwig Narziß verliert Weihenstephan und die TUM als weltweit älteste akademische Ausbildungsstätte für Brauwesen eine herausragende Persönlichkeit und einzigartigen Botschafter – er wird uns fehlen.


28. Flaschenkellerseminar am 09. & 10. Mai 2023

Wir suchen für unser Team:

- eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in oder Doktorand/in (m/w/d), Stichwort: Getreidetechnologie. Stellenangebot

- eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in oder Doktorand/in (m/w/d), Stichwort: Kohlenstoffdioxid. Stellenangebot

- eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (m/w/d) mit Abschluss Dipl.-Ing. oder M. Sc. der Fachrichtung Brauwesen, Bioprozesstechnik, Lebensmitteltechnologie, Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Informatik oder vergleichbar. Stichwort: Hefevitalität. Stellenangebot

- eine/n Verwaltungsassistent/in (m/w/d) in Teil- oder Vollzeit. Stellenangebot

Ab sofort können Sie unsere köstliche Bierspezialitäten gerne per E-Mail unter bierverkauf[at]bgt.wzw.tum.de vorbestellen.

Preise können ebenfalls unter der o. g. Mailadresse erfragt werden.

Aufgrund der begrenzten Anzahl an Durchlaufkühler wird eine Reservierung vorab empfohlen.

Hinweis:
Bitte rechnen Sie bei der Bestellung mit einer zweiwöchigen Vorlaufzeit!

Keine Kartenzahlung möglich.

 

Weitere Informationen zur Forschungsbrauerei: Link

PD: Verarbeitungsempfehlung 2023

Seit der Überarbeitung des Berliner Programms im Jahre 2005 vergibt die Braugersten-Gemeinschaft e. V. für Sorten, die das Berliner Programm erfolgreich durchlaufen haben, die “Verarbeitungsempfehlung des Berliner Programms”. Die Markteinführung sowie die Marktakzeptanz neu zugelassener Braugerstensorten werden durch die Verarbeitungsempfehlung schneller in die Praxis umgesetzt, so dass der Zuchtfortschritt der gesamten Wertschöpfungskette zeitnah zur Verfügung steht.

Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft e.V. entscheidet über Neuzulassungen und verleiht die „Verarbeitungsempfehlung 2023“

München, 7. Februar 2023

Die vom Bundessortenamt im Dezember 2022 neu zugelassenen Braugerstensorten „LG Caruso“ von Limagrain und „Sting“ von Nordsaat wurden in die großtechnischen Praxisversuche der kommenden Vegetationsperiode aufgenommen.

Die umfangreichen Analysenergebnisse aus den halbtechnischen Mälzungs- und Brauversuchen des Berliner Programms mit den Sorten „LG Caruso“, „Sting“, „Ruth“ und „Gretchen“, sowie die Ergebnisse der bundesweiten Praxisversuche mit der Sorte „LG Flamenco“ stehen auf der Internetseite www.braugerstengemeinschaft.de zur Verfügung.

Die Entscheidung des Sortengremiums stützt sich auf die Untersuchungsergebnisse aus den Wertprüfungen I – III des Bundessortenamtes, auf die Ergebnisse der Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising zur Bewertung der Kornanomalien, sowie auf die halbtechnischen Versuche an der VLB Berlin und am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie der TU München in Weihenstephan. An die halbtechnischen Versuche schließen sich Praxisgroßversuche in Mälzereien und Brauereien an verschiedenen deutschen Standorten an, die im jeweiligen Folgejahr ausgewertet werden. Die dadurch generierte breite und vor allem mehrjährige Datenbasis stellt eine sehr gute Entscheidungsgrundlage für das Sortengremium dar